Herrschaft, ihres mythischen Mantels entkleidet, ist mit Poesie nicht länger zu versöhnen. Fortan ist, was früher Inspiration hieß, auf den Namen der Kritik getauft: Kritik wird zur produktiven Unruhe des poetischen Prozesses.
Hans Magnus Enzensberger: »Poesie und Politik« (Essay, 1962)
Kritische Literatur nennt man die in den 1960er-Jahren entstandene literarische Protestbewegung gegen die Gewaltmechanismen des Kapitalismus und der Restauration. Die Neue Subjektivität der 1970er-Jahre wendet den Blick ernüchtert ab von der Politik und wirft einen genauen Blick auf das eigene Ich und das Alltagsleben.
Epochenbezeichnung
Der Begriff »Kritische Literatur« ist vergleichbar mit jenem der »Kritischen Theorie« der „Frankfurter Schule“, von deren marxistisch geprägter Gesellschaftsanalyse sie inspiriert ist. Wie die zeitgleich tätigen kritischen Philosophen, etwa Theodor W. Adorno oder Herbert Marcuse, verfolgen die kritischen Literat/innen das Ziel, die Gewaltmechanismen der kapitalistischen Gesellschaft zu durchleuchten und Missstände aufzudecken.
Der Terminus »Neue Subjektivität« stammt vom Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki. Er benennt damit die Abkehr von der engagierten, objektiven Literatur zur Beschäftigung mit der unpolitischen Innerlichkeit.
Zeitgeschichte
Was sich bereits nach 1950 anbahnt, droht in den 1960er-Jahren zu eskalieren: Die Welt ist in zwei ideologische Blöcke geteilt, die einander feindlich gegenüberstehen und mit immer neuen Provokationen herausfordern. Auf der östlichen Seite sind dies der Bau der Berliner Mauer und die gewaltsame Unterdrückung des Aufstandes in der Tschechoslowakei, auf westlicher Seite der blutige Stellvertreterkrieg in Vietnam. Und die Front des ‚Kalten Krieges‘, die die Welt spaltet, spaltet auch Deutschland. Das Verhältnis zwischen den beiden Staaten bleibt angespannt.
Derweil wächst im Westen der studentische Widerstand gegen den Imperialismus der USA und die restaurative Politik der deutschen Bundesregierung. Besonders kritisiert werden eine Faschistoisierung von Staat und Wirtschaft, die Einschränkung der Pressefreiheit (Spiegelaffäre, 1962) sowie die Brutalität von Polizeieinsätzen (Tod des Demonstranten Benno Ohnesorg, 1967). Nach dem Anschlag auf den Studentenführer Rudi Dutschke (1968) kommt es zunächst zu noch massiveren Protesten, danach zur Bildung der Terrorgruppe Rote Armee Fraktion (RAF), die die BRD jahrelang in Atem hält.
Die vielfältigen sozialen Proteste bleiben nicht ohne Wirkung. Die Hippie-Bewegung bringt eine Liberalisierung der Gesellschaft. Insbesondere die verkrustete Sexualmoral wird in Frage gestellt. So können Frauen mit Hilfe der Anti-Baby-Pille freier über ihren Körper bestimmen. Angesichts der Ölkrise 1973 wird die Atomkraft in Frage gestellt und die Partei der Grünen gegründet. Auch im Osten setzt ein langsames politisches Tauwetter ein. Bereits 1971 sorgt die Machtübernahme von Erich Honecker für eine – wenn auch nur vorübergehende – Lockerung der Verhältnisse. In vollem Umfang wird diese verwirklicht, als Michail Gorbatschow 1985 Staatschef der Sowjetunion wird. Seine Prinzipien Glasnost („Offenheit“) und Perestroika („Umbau“) greifen bald auf den gesamten ‚Ostblock‘ über und führen in den meisten Staaten zu einer mehr oder weniger gewaltsamen Revolution. So kommt es am 9. November 1989 zum Fall der Berliner Mauer. Am 3. Oktober 1990 tritt die DDR der BRD bei. Die über 40-jährige Trennung der beiden deutschen Staaten ist beendet.
Literaturepoche
Unter dem Eindruck der gesellschaftspolitischen Umwälzungen der 1960er-Jahre wird die deutsche Literatur zusätzlich politisiert. Schlagendes Beispiel dafür ist das sogenannte Dokumentartheater. Die neue Form der gesellschaftskritischen Dramatik stützt sich nicht auf die kreative Fantasie der Autor/innen ab, sondern auf reale Vorgänge, die sich anhand konkreter Dokumente rekonstruieren lassen. Gerichtsakten und Protokolle, Interviews und Presseberichte, Tonbänder und Filme werden in den Dialogen wörtlich verwendet und zu einer quasi-authentischen Szenenfolge montiert. Rolf Hochhuths »Stellvertreter« (1963) kritisiert die unrühmliche Haltung des Vatikans zur Judenermordung, Heinar Kipphardt thematisiert im Stück über den Kernphysiker »In der Sache J. Robert Oppenheimer« (1964) die Verantwortung der Naturwissenschaft für die Atombombe, Peter Weiss‘ »Ermittlung« (1965) rekonstruiert den Auschwitz-Prozess in Frankfurt.
Daneben kommt das politische Gedicht wieder zu Ehren. Hans Magnus Enzensbererger, Erich Fried und viele andere thematisieren sozialpolitische Probleme wie Umweltverschmutzung, Medienmacht oder Konsumismus. Zu nennen sind außerdem eine Reihe kritischer Romane, die mit der Vergangenheit und deren Verdrängung in der Gegenwart abrechnen (Günter Grass' »Die Blechtrommel«, Heinrich Bölls »Ansichten eines Clowns«). Darüber hinaus durchleuchten Günter Wallraff und Erika Runge in ihren dokumentarischen Werken die Arbeitswelt.
Ähnliches vollzieht sich zeitgleich in weit größerem Rahmen in der DDR. Im Rahmen der 1. Bitterfelder Konferenz (1959) werden Werktätige zum Schreiben, Schreibende zur Werktätigkeit ermuntert. Nach dem Motto »Greif zu Feder, Kumpel!« soll die Distanz zwischen Literatur und Sozialismus verringert werden. Bald tritt an die Stelle dieser Aufbauliteratur die sog. Ankunftsliteratur, etwa Brigitte Reimanns »Ankunft im Alltag« (1961) oder Christa Wolfs »Der geteilte Himmel« (1963). Gezeigt werden darin die Wirklichkeit des sozialistischen Staat und die realen Probleme der Menschen, sich in diesem Staat zurechtzufinden. Der kritische Ton verschärft sich bald, insbesondere in der Lyrik. Dies führt nach einer kurzen Liberalisierung um 1971 zu immer mehr Repressalien gegenüber Autorinnen und Autoren und schließlich zur Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann (1976). Dutzende von Autor/innen und Autoren verlassen in der Folge die DDR Richtung BRD.
Dort hat sich die Literatur inzwischen von politischen Themen abgewendet und konzentriert sich mehr auf das Ich, die Innerlichkeit. Die »Neue Subjektivität« bevorzugt autobiografisches Schreiben und schildert konkrete Alltagssituationen (zum Beispiel Werke von Peter Handke oder Bernward Vesper).
Merkmale
Form
Kritische Literatur
- Genres:
- Dokumentartheater
- politische Lyrik
- Zeitromane
- Dokumentartheater: Montage von Zitaten aus realen Dokumenten (Protokolle, Interviews, Tonbänder)
- politische Lyrik: einfache, eingängige Sprache
- Romane: Ringen um Anschluss an literarische Moderne
Neue Subjektivität
- Genres:
- Autobiografie oder autobiografisch geprägte Texte
- Lyrik
- Tagebuch
- scheinbar kunstlose Alltagssprache
- Lyrik meist ohne Reim und Metrum
Inhalt
Kritische Literatur
- Anprangerung von Gewaltmechanismen innerhalb der kapitalistischen Gesellschaft (z.B. Missbrauch der Medienmacht, Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit, ausbeuterische Arbeitsbedingungen)
- Kritik imperialistischer Gewalt (z.B. Vietnamkrieg) oder Unterstützung diktatorischer Regimes (z.B. Persien)
- Ablehnung der restaurativen Politik der BRD, insbesondere im Zusammenhang mit der Vergangenheitsbewältigung
- Nähe zur marxistischen Theorie der Frankfurter Schule und zur Studentenbewegung
Neue Subjektivität
- Alltagsereignisse
- persönliche Beziehungen, Probleme
- Fokus auf Innerlichkeit (Bewusstseinsvorgänge, Träume)
Epochenübergang
»Alles, was geschieht, geht dich an« – getreu diesem Motto aus Günter Eichs Hörspiel »Träume« (1953) wird in der Kritischen Literatur die politische, gesellschaftskritische Tendenz der Nachkriegsliteratur weiter verstärkt. Fehlende Vergangenheitsbewältigung und gesellschaftspolitische Missstände der bundesrepublikanischen Restauration werden noch konsequenter kritisiert.
Die Abkehr der Neuen Subjektivität vom politischen Engagement kann verglichen werden mit dem Rückzug der Biedermeier-Literatur aus den Wirren rund um die Schaffung eines liberalen deutschen Nationalstaates.
Merkwürdiges
Warnung: Titel können Ihr Leben verändern. Anfangs 1972, im Jahr seines Literatur-Nobelpreises, veröffentlicht Heinrich Böll im „Spiegel“ einen Essay über die RAF-Bewegung. Darin setzt er sich ebenso kritisch mit den Terroristen wie mit der unverhältnismäßigen Treibjagd auf diese auseinander. Der Essay soll den ironischen Titel tragen: »So viel Liebe auf einmal«. Gegen den Willen des Autors wird er abgeändert zu »Will Ulrike Gnade oder freies Geleit?« Durch die Nennung des Vornamens wird eine persönliche Beziehung des Autors zur Terroristin und vormaligen Journalistin suggeriert, die nie bestanden hat.
In der Folge wird Böll selber Opfer einer Hetze auf seine Person. Er gilt als Befürworter des RAF-Terrors, in der Tagesschau wird er als »Anwalt der anarchistischen Gewalttäter« bezeichnet. Im Sommer 1972 wird seine Wohnung durchsucht. Diese Erfahrungen verarbeitet er darauf im Pamphlet-Roman »Die verlorene Ehre der Katharina Blum. Wie Gewalt entsteht und wozu sie führen kann« (1974). Darin lässt sich eine junge Frau mit einem Mann ein, von dem sie anderntags erfährt, dass er des Terrorismus verdächtigt wird. Der journalistischen Rufmord-Kampagne gegen ihre Person setzt sie ein Ende, indem sie den federführenden Boulevardjournalisten tötet. Auch dieses Werk wird als Rechtfertigung terroristischer Gewalt missverstanden. So lässt sich der CDU-Fraktionsvorsitzende Carl Carstens zur Aussage hinreißen:
Ich fordere die ganze Bevölkerung auf, sich von der Terrortätigkeit zu distanzieren, insbesondere den Dichter Heinrich Böll, der noch vor wenigen Monaten unter dem Pseudonym Katharina Blüm ein Buch geschrieben hat, das eine Rechtfertigung von Gewalt darstellt.
Der politische Plakatkünstler Klaus Staeck macht aus dieser Fehlleistung ein satirisches Plakat:
Mitbürger! Lesen macht dumm und gewalttätig. Der Beauftragte für Gemeinschaftsfrieden. Aus Sorge um die Freiheitlich Demokratische Grundordnung wurde ein Gesetz zum Schutz des Gemeinschaftsfriedens vorgelegt […], das der kritischen Literatur endlich ein Ende bereiten soll.
Autor: Martin Walser
*1927, Wasserburg, Deutschland
Wichtige Werke
- »Ehen in Philippsburg« (Roman, 1957)
- »Halbzeit« (Roman, 1960)
- »Ein fliehendes Pferd« (Novelle, 1978)
- »Schwanenhaus« (Roman, 1980)
- »Tod eines Kritikers« (Roman, 2002)
Leben
Martin Walser wird 1927 in Wasserburg am Bodensee geboren. Im letzten Jahr des Zweiten Weltkrieges wird er in die Wehrmacht eingezogen. Nach dem Krieg holt er sein Abitur nach und studiert erst an der Theologisch-Philosophischen Hochschule in Regensburg, dann Literatur, Geschichte und Philosophie in Tübingen. Er promoviert mit einer Schrift über Franz Kafka. Nach 1949 ist er Mitarbeiter des Süddeutschen Rundfunks und Fernsehens. Danach widmet er sich ganz der Schriftstellerei. 1955 gewinnt er mit der Erzählung »Templones Ende« den Preis der Gruppe 47. In der Folge hat er v.a. mit seinen Romanen Erfolg. Daneben tritt er mit zahlreichen Essays ins Licht der Öffentlichkeit. Für besonderes Aufsehen sorgt sein Roman »Tod eines Kritikers«, in dem sich ein fiktiver Schriftsteller dagegen verwehrt, der Mörder eines Starkritikers zu sein. Noch vor Abdruck des Schlüsselromans wird in der Figur des André Ehrl-König der bekannte jüdische Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki erkannt, was eine kontroverse Debatte über den angeblichen Antisemitismus Martin Walsers auslöst. Heute lebt Martin Walser am Bodensee. Drei seiner vier Töchter sind ebenfalls Schriftstellerinnen: Alissa, Johanna und Theresia Walser.
Werk: »Ein fliehendes Pferd« (Novelle, 1978)
Die Novelle handelt vom Oberstudienrat Helmut Halm, der sich mit seiner Frau Sabine von der Außenwelt abkapselt und Ruhe in der Abgeschiedenheit sucht. Bei ihren jährlichen Ferien am Bodensee treffen sie auf Klaus Buch, einen alten Schulkameraden Helmuts, und dessen Frau Hel (Helene). Diese sind das Gegenteil der Halms: lebenslustig, organisiert, sportlich und gesundheitsbewusst. Während sich Sabine vom jugendlichen Klaus sichtlich beeindruckt zeigt, kann sich Helmut einer Faszination für Hel nicht erwehren. Die Rivalität zwischen den Männern findet ihren Höhepunkt bei einer Segelpartie: Helmut, der im Sturm um sein Leben fürchtet, stößt Klaus über Bord. Im anschließenden Gespräch beichtet Hel dem Ehepaar Halm ihre Lebenslüge: Ihr Mann hat die begabte Pianistin jahrelang unterdrückt. Als der totgeglaubte Klaus unversehens auftaucht, trennen sich die beiden Paare, als wäre nichts gewesen. Das Ehepaar Halm reist überstürzt ab. Im Zug erzählt Helmut seiner Frau die Wahrheit.
Textstelle I
In der Schule würde er weiterhin den verlangten Schein produzieren. Zu Hause aber würde er sich gehen lassen. [1] Er hatte den Zustand, in den er dann gelangte, schon getauft: [2] blutige Trägheit. Das war seine Lieblingsstimmung. Da empfand er seine ganze Schwere, aber mit Zustimmung. Diese Schwere, ein bisschen schwitzend. [3] Mit Zustimmung. Schwer und schwitzend und blass. Auch die Farbe empfand er mit Zustimmung. Leichenfarbe. Mit Zustimmung. [4] Er, eine schwere, schwitzende Leiche, das war seine Lieblingsstimmung, blutige Trägheit. Wie Sabine hereinziehen? Wahrscheinlich lebte sie noch unter ungeschwächten Diktat des Scheins. […] Sie mit ihrem sozialen Engagement beziehungsweise dem Engagement, das der Produktion sozialen Scheins diente. [5] Er merke, dass bei ihm der Ekel wegweisend war. Er war fein heraus. Er hatte seinen Ekel. [6] Seine Position hinter der Position.
- Das Öffentliche und das Private werden einander gegenübergestellt. Der Protagonist zieht sich aus dem öffentlichen politischen Leben in seine eigenen vier Wände zurück.
- Der Protagonist besinnt sich auf seine subjektive Empfindung.
- Die subjektive Empfindung wird in all ihren Facetten, in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit, ergründet.
- Der Erzählstil ist einfach und eingängig. Der Autor verwendet ein scheinbar kunstloses Vokabular und kurze, hier auffallend elliptische Sätze.
- »Soziales Engagement« wird abgewertet. Die Hauptfigur definiert sich durch die Verweigerung jedweder politischen »Position«.
- Der »Ekel« gegenüber der Ohnmacht bezüglich politischer Missstände ist für viele Autoren der Anlass, sich von Politik abzuwenden und sich der eigenen Innerlichkeit zu widmen.
Textstelle II
Jeder Gedanke an Gewesenes machte ihn schwer. Er empfand eine Art Ekel, wenn er daran dachte, mit wie viel Vergangenheit er schon angefüllt war. Deckel drauf. Zulassen. Bloß keinen Sauerstoff drankommen lassen, sonst fing das an zu gären. [1] […] Helmut spürte einen brennenden Neid. Er hatte praktisch nicht gelebt. Es war nichts übrig geblieben. Hinter ihm war so ziemlich nichts. Wenn er sich erinnern wollte, sah er reglose Bilder von Strassen, Plätzen, Zimmern. Keine Handlungen. [2] In seine Erinnerungen herrschte eine Leblosigkeit wie nach einer Katastrophe. Als wagten die Leute noch nicht, sich zu bewegen. Auf jeden Fall standen sie stumm an den Wänden. Die Mitte der Bilder bleib meistens leer. [3] Er spürte, dass ihm das Abenteuer endgültig zu Ende gegangen war. [4] Das Erzählbare überhaupt. [5]
- Die Thematisierung der Vergangenheit wird durch den personalen Erzähler scheinbar zunächst abgelehnt.
- Das subjektive Gefühl (der Gefühllosigkeit) wird nun detailliert ergründet.
- Der Erzähler schafft es, das nicht Darstellbare, die Leere der eigenen Erinnerungen, anschaulich zu machen.
- Wieder ist die Ernüchterung spürbar, der Ekel, der zum Rückzug aus dem öffentlichen Leben führt.
- Mit dem Rückzug aus dem äusseren Leben gerät auch das Erzählen in die Krise: Innere Vorgänge lassen sich nur schwer diskursiv wiedergeben.
Textstelle III
Wenn natürlich Sabine und Helmut mit ihnen um sieben Uhr ein Doppel spielen wollten, wäre es himmlisch. [1] Helmut lehnte schaudernd, Sabine lächelnd ab. [2] Sie hätten Sabine und Helmut gern bis Nussdorf mitgenommen, aber sie seien mit den Rädern da. Helmut fühlte sich verpflichtet zu sagen, er und Sabine freuten sich auf den Spaziergang nach Nussdorf hinaus. Sobald die weg waren, machte er den Vorschlag, mit dem Omnibus zu fahren. [3] Es ging aber keiner mehr. Missmutig trottete Helmut neben der munteren Sabine nach Nussdorf hinaus. [4] Leider sprach Sabine ununterbrochen. Und zwar von Klaus Buch. Sie fand es zwar auch komisch, dass die beiden schon um sieben Uhr morgens Tennis spielten […], aber sonst fand sie die beiden erfrischend. [5]
- Die Figurenrede wird zwar in Form indirekter Rede wiedergegeben, trotzdem soll der Ton echt, authentisch wirken.
- Eine ganz alltägliche Szene zwischen zwei unterschiedlichen Paaren wird geschildert. Der Autor richtet den Fokus auf die Beziehung der einzelnen Figuren zueinander.
- Die scheinbar gewöhnliche Kommunikationssituation offenbart Abgründe.
- Das Geschehen wird in kurzen, prägnanten Sätzen dargestellt.
- Die sich verschärfende Spannung zwischen den Ehepartnern wird präzis geschildert.